In diesem Paper wird das Konzept der nachhaltigen Arbeit vorgestellt und damit zum aktuellen Diskurs über nachhaltige Entwicklung und Arbeit Stellung bezogen. Dabei wird auch auf die Bedeutung von Geschlechtergerechtigkeit als wesentliches Element eines sozial-ökologischen Konzepts nachhaltiger Arbeit eingegangen. Die angeführten Argumente werden durch die Ergebnisse der Nachhaltigkeitsforschung, die Soziologie der Arbeit und der industriellen Beziehungen, die Geschlechterforschung und wachstumskritische Ansätze gestützt. Nachhaltige Arbeit ermöglicht sowohl Männern als auch Frauen eine selbstbestimmte und gesunde Lebensführung. Sie umfasst sämtliche Formen der Arbeit, die erforderlich sind, um das Funktionieren einer Gesellschaft zu gewährleisten: Erwerbsarbeit, Sorgearbeit, Gemeinwesenarbeit und Eigenarbeit. Nachhaltige Arbeit bedeutet ein sicheres, faires und ausreichendes Einkommen für alle und zugleich die ökologisch und sozial verträgliche Bereitstellung entsprechender Waren und Dienstleistungen auf globaler Ebene. Zu den zentralen Voraussetzungen für nachhaltige Arbeit für alle zählen eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung bzw. kurze Vollzeit, eine Umverteilung von Arbeit und eine sozial-ökologische Steuerreform.